Biographie auf Deutsch
Musik ist die schönste Sache der Welt. Die Musik ermöglicht vieles. Man muss sowohl Herausforderungen als auch Enttäuschungen bewältigen und bis zum Ende durchhalten. Es ist wichtig, dass man die Schönheit der Musik wirklich erkennt. – diese Worte stammen von meinem Lehrer, dem legendären russischen Pianisten Lazar Berman, der mich am meisten inspiriert hat.
RUEIBIN CHEN Konzertpianist
Rueibin Chens Karriere als international gefeierter Pianist beruht auf seiner technischen Brillanz, immensen Energie und seinem starken künstlerischen Ausdruck.
2010 eröffnete er als Solist die Weltausstellung in China mit dem Yellow River Concerto. 2014 wurde er eingeladen, mit dem Los Angeles Philharmonic Orchester im Hollywood Bowl aufzutreten, welches die größte Freilichtbühne der USA ist. Kritiker feierten dies als die beste Aufführung in der Geschichte des legendären Stücks. Für seine meisterhaften Aufführungen von Rachmaninoffs kompletten Klavierkonzerten (u.a. Paganini Rhapsody Op. 43) an zwei aufeinanderfolgenden Abenden in Taiwans National Concert Hall erhielt er viel Beifall. Die Aufführung wurde als die erste ihrer Art angesehen und hat einen nachhaltigen Eindruck bei den überwältigten Zuhörern hinterlassen. Solches Lob gebührt einem jener Genies, das es nur einmal in zwanzig Jahren gibt. (Neue Züricher Zeitung)
Chen wurde in Taiwan geboren und hat die österreichische Staatsbürgerschaft. Auf verschiedenen internationalen Piano-Wettbewerben gewann Chen insgesamt 18 Medaillen, u.a. in Tel Aviv (Rubinstein), Warschau (Chopin), Salt Lake City (Bachauer), Wien, Manresa und Italien (Rom, Rachmaninoff, Bellini und Stresa), davon fünf goldene Medaillen vor seinem zwanzigsten Lebensjahr.
Chen erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren von seinem Vater. Mit dreizehn Jahren wurde er im Rahmen einer nationalen Talentsuche von der Regierung ausgewählt und nach Wien geschickt, wo er ein Konzert-Diplom am Wiener Konservatorium erlangte. Anschließend bestand er an der Hochschule für Musik in Hannover die Prüfung als Solist und setzte seine Studien unter dem legendären russischen Pianisten Lazar Berman fort – als sein einziger Schüler asiatischer Abstammung.
Neben seinem meisterhaften Spiel hat Chens einfacher Hintergrund und sein Los, als Jugendlicher auf sich allein gestellt in Europa groß zu werden, viele junge Pianisten sowohl in Asien als auch weltweit inspiriert. Seine einzigartige Mischung aus Ost-/West-Sensibilität, sein chinesisches Erbe, seine europäische Erziehung und Ausbildung, seine bescheidene Persönlichkeit und seine beeindruckende persönliche Geschichte haben ihm eine große Fangemeinde weltweit beschert.
Werdegang
Chen begann seine Karriere als Wunderkind und Konzertpianist im Alter von zehn Jahren, als er sein Debüt mit dem Taipei Symphony Orchestra gab. Er wurde Solist des „Moldova" Iasi und Tirgu Mures Philharmonic Orchestra in Rumänien. Als Solist trat er mit zahlreichen Orchestern auf der ganzen Welt auf, darunter Los Angeles Philharmonic, Pacific Symphony (USA), Utah Symphony (USA), Pacific Symphony, Budapest Symphony, Prague Symphony, Tschechische Staatsphilharmonie Brno, Moscow State Symphony, Russian State Symphony, Schleswig-Holsteinisches Sinfonieorchester, Singapore Symphony, New Philharmonia Japan, China National Symphony, Shanghai Symphony, Taiwan Philharmonic, Taipei Symphony, Hong Kong Sinfonietta und London Chamber Players.
1984 gab Chen unter viel Beifall sein europäisches Debüt im Großen Saal des Wiener Konzerthauses. Er trat auf vielen Festivals auf, wie den Salzburger Festspielen, dem Wiener Frühlingsfestival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, Orange County Sommer Festival (USA), Festival Hongkong, Taipei Music Festival, Taipei Arts Festival, dem Internationalen Rachmaninoff Music Festival in Moskau, Janáček Music Festival in der Tschechischen Republik, die Chopin Festivals in Österreich, in der Tschechischen Republik und in Polen, verschiedenen Festivals in Rumänien und dem Auckland International Piano Festival.
Er trat bei vielen internationalen und historisch bedeutenden Ereignissen auf, u.a. als Solist beim 75. Jahrestag der Türkei und zur Wiedervereinigungsfeier von Macau und China. Eine besondere Auszeichnung stellte 2010 die Einladung der chinesischen Regierung zum Auftritt bei der Weltausstellung in Shanghai dar.
Chen tritt regelmäßig in allen großen Konzertsälen auf der ganzen Welt auf, so etwa in der Carnegie Hall und im Lincoln Center in New York, Kennedy Performing Arts Center in Washington DC, Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, Davies Symphony Hall in San Francisco, Dolby Theater (früher bekannt als Kodak Theater) in Hollywood, Jack Singer Concert Hall in Calgary, Musikverein und Konzerthaus in Wien, Gewandhaus in Leipzig, dem Concertgebouw in Amsterdam, Opera de Monte Carlo, Warschau Philharmonie, Bolshoi Hall in Moskau, Frederick R. Mann Auditorium in Tel Aviv, Suntory Hall in Tokyo, der Symphony Hall in Osaka, National Performing Arts Center in Taipei, National Center for the Performing Arts (Beijing), Shanghai Oriental Art Center, Hong Kong Cultural Center und dem Sydney Opera House. Er war mehrfach Artist in Residence für verschiedene Institutionen, u.a. Hong Kong Radio Television; darüber hinaus hat er verschiedene Kammermusikfestivals als Musikdirektor geleitet.
Als Solist hat er viele Orchester auf ihren Welttourneen begleitet, z.B. das Taipei Symphony Orchestra auf seiner Asien-Tournee, Kaohsiung City Traditional Orchestra of Taiwan auf den Tourneen durch Amerika und Australien, die Evergreen Symphony und Taipei Symphony auf ihren China-Tourneen. Chen hat mit vielen namhaften Dirigenten zusammengearbeitet wie Sergiu Comissiona, Antoni Wit, Pavel Kogan, Joseph Silverstein, und András Ligeti.
Zusätzlich zu seinem klassischen Repertoire hat Chen in den letzten Jahren viel Zeit auf die Mitarbeit und Aufführung neuer Solo- und Klavierkonzerte verwandt. Die von den Kritikern gefeierten neuen Klavierkompositionen, wie das Love River Concerto, das die Vorliebe für einen berühmten Fluss in Taiwan zeigt, und die zur Feier des Hakka-Erbes geschriebene Winter-Trilogie, entstanden in Zusammenarbeit mit Chen. Diese Werke wurden weltweit erstmalig im Lincoln Center in New York, Sydney Opera House in Australien und Hong Kong Cultural Center aufgeführt.
Chen ist auch ein aktiver Kammermusiker und hat mit internationalen Kammermusikensembles wie dem Lark Quartet und dem Shanghai Quartet gespielt.
Er hat Meisterkurse an musikalischen Hochburgen gegeben, wie dem New England Conservatory in Boston und der Masterplayers International Music Academy in Lugano. Außerdem war er Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben in der Schweiz. Er hat auch als künstlerischer Leiter bei verschiedenen Festivals gewirkt, wie dem Musikfestival der Taiwanesischen Regierung. Die Stadt Kaohsiung in Taiwan hat ihn zu ihrem musikalischen Botschafter erklärt.
Zum 200. Jahrestag von Chopins Geburtstag im Jahr 2010 führte Chen von 2008 bis 2010 eine Reihe von Konzerten mit Chopins Meisterwerken, darunter Solo- und Klavierkonzerte, in Städten in ganz Amerika, Europa und der Asien-Pazifik-Region auf.
Zwischen seinem anspruchsvollen Tourneeplan hat Chen einen Großteil seiner Zeit der Unterstützung Benachteiligter sowie verschiedener wohltätiger Zwecke gewidmet. Im Jahre 2012 trat er als Hauptkünstler bei der Gala des Amerikanischen Roten Kreuzes auf und spielte für die Gala-Gäste und Frau Jane Seymour. Im gleichen Jahr organisierte er den ersten Nationalen Klavierwettbewerb für behinderte Jugendliche in Taiwan. Die Gewinner erhielten die Chance, zusammen mit Chen in zwei großen Konzerten vor mehr als 2000 Menschen auf der Bühne aufzutreten. Im selben Jahr nahm er am Projekt „Play Me I’m Yours“ mit dem Los Angeles Chamber Orchestra und einem Benefiz-Konzert mit dem Pasadena Symphony zu Ehren von Marvin Hamlisch teil.
Zu Ehren von Rachmaninoffs 140. Geburtstag trat Chen 2013 weltweit mit verschiedenen Stücken des Komponisten auf. Er ist der erste Pianist, der Rachmaninoffs drei Nokturnen in Asien und Kalifornien aufgeführt hat. Chens „Total Rachmaninoff“-Konzertprogramm wurde im berühmten Renée & Henry Segerstrom Concert Hall (Orange County, Kalifornien) und im brandneuen Wallis Annenberg Center for the Performing Arts (Beverly Hills, Kalifornien), sowie an anderen weltbekannten Orten präsentiert. Er wurde dazu eingeladen, als erster Künstler eine Solodarbietung im Wallis während ihrer Einweihungssaison zu geben und auf ihrem Steinway-Konzertflügel zu debütieren. Da das Konzert vier Monate vorher ausverkauft war, hatte Chen am nächsten Abend eine weitere Vorführung, welche ebenfalls ausverkauft war.
Beim Beijing International Film Festival 2014 mit Stars aus aller Welt war Chen der einzige Solopianist, der während der Feierlichkeiten auftrat. 2017 hatte er auch die Ehre, anlässlich des Chinesischen Neujahrs im chinesischen Nationalfernsehen vor knapp einer Milliarde Zuschauern zu spielen. 2019 spielte er beim Countdown-Konzert zum Neujahr der Stadt Taipei.
Aufnahmen
Chen ist der Künstler mit den meisten CD-Verkäufen klassischer Musik in China. Er hat ein Dutzend CD-Aufnahmen mit verschiedenen Labels produziert, wie Universal, Naxos International, KKM Österreich und Jingo Records mit Aufnahmen von Werken von Chopin, Liszt, Wagner-Liszt, Grieg, Tschaikowsky, Debussy, Rachmaninoff, Strawinsky und Piazzolla sowie eigenen Bearbeitungen. Seine Konzerte wurden von vielen Radio- und TV-Sendern in Europa, Asien, Amerika und Australien ausgestrahlt.
Preise und Ehrungen
Zusätzlich zu den Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben hat Chen verschiedene Auszeichnungen und Ehrungen erhalten, wie den „Bösendorfer“-Preis in Wien und die Ehrung durch Taiwans Kulturminister als „Bester junger Künstler“. Bei den Salzburger Festspielen gewann Chen den Preis für den „Besten Beitrag zur Musik“ und in Paris den „Prix Albert Roussel“. Er trat beim Festivalkonzert im Palast des taiwanesischen Präsidenten, Lee Teng-Hui, auf. Das Konzert wurde vom nationalen Radio- und Fernsehsender ausgestrahlt und Chen wurde auch von den drei folgenden Präsidenten ausgezeichnet. 2000 erhielt er den Preis für „Taiwan Millennium Best Artistic Performance“, die „Golden Melody Awards“ für „Best Performance“ und „Best Album“, und den „Character of Highest Potential“. Chen wurde auch vom Aufsichtsorgan für den Großraum Los Angeles County für seine Verdienste zur Förderung der Diplomatie zwischen den Vereinigten Staaten und Taiwan durch die Musik mit seinem Solo-Konzert in der Walt Disney Concert Hall ausgezeichnet.
Bewertungen
Chens musikalisches Können wurde von vielen namhaften Musikern und Kritikern gelobt. Dietrich Fischer-Dieskau war besonders von seiner erstaunlichen Technik beeindruckt. Die spanische Pianistin Alicia de Larrocha beschrieb sein Spiel als großartig und voller Verheißung. Nach seiner Darbietung der zweiten Klaviersonate von Rachmaninoff in einem Klavierwettbewerb wurde er vom ehemaligen New York Times-Kritiker Harold C. Schonberg mit den Worten gelobt, dass Chens Interpretation die beste sei, die er von einem jungen Künstler seit langer Zeit gehört habe. Die Boston Globe schwärmte: Er spielt mit weißglühender Energie, der Kraft von Stahlfingern und athletische Virtuosität, und gleichzeitig zeigt er, dass er auch mit Zartheit und Phantasie spielen kann. Ergänzend informiert Christoph Braendle, ein bekannter Schweizer Schriftsteller, in seinem Buch Die Wiener detailliert über die musikalischen Leistungen Chens.